Vorgeschichte
In der Umgebung von Dötlingen finden sich über 30 Großsteingräber, die Zeugen einer frühen Besiedlung des Gebietes sind. Diese Steinsetzungen entstanden im Neolithikum zwischen 3500 und 2800 v. Chr. als Megalithanlagen der Trichterbecherkultur (TBK).
In diesem Zusammenhang wird dieser Teil der Wildeshauser Geest – also der Bereich zwischen Dötlingen, Wildeshausen, Visbek und Großenkneten – auch als „Klassische Quadratmeile der deutschen Vorgeschichte“ bezeichnet. Die Großsteingräber wie z. B. das Großsteingrab Gerichtsstätte oder die Glaner Braut wurden durch jungsteinzeitliche Bauern als Gräber erbaut.
Viele der in den Großsteingräbern gefundenen Grabbeigaben befinden sich im Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg.
Herkunft des Ortsnamen
Alte Bezeichnungen des Ortes sind im 9. Jahrhundert Tutelestat, 1011 Thudelestete und 1203 Thutelingen. Der Ortsname geht zurück auf den Personennamen Dodilo, Tutilo und den Namensbestandteil „-ing-“. Der Name bedeutet also „Siedlung des Dodilo, Tutilo“.
Kultur & Sehenswürdigkeiten
Im Dorfkern von Dötlingen sind die mittelalterliche Feldsteinkirche St. Firminus und einige reetgedeckte Fachwerkhäuser erhalten, darunter der Tabkenhof, das größte Fachhallenhaus Nordwestdeutschlands mit einer Länge von 58 m und einer Breite von 15 bzw. 17 m. Die reetgedeckte Dachfläche beträgt 1.600 m².
Die über 1000 Jahre alte Dorfeiche in Dötlingenn ist eine der ältesten Eichen Niedersachsens und steht unter Naturschutz. Sie wurde bei einem Unwetter vom Blitz getroffen und gespalten. Ihr Brusthöhenumfang beträgt 7,15 Meter (2016). In der weiten Landschaft waren Eichen Orientierungspunkte für die Menschen.
In der Ortschaft Ostrittrum befindet sich eine Wassermühle aus dem 15. Jahrhundert. Das heutige Mühlengebäude stammt wahrscheinlich von 1848. Nach einer wechselvollen Geschichte, in der die Mühle mehrmals abbrannte und wieder aufgebaut wurde, wird die Mühle seit der 1998 abgeschlossenen Restaurierung durch den „Möhlenvereen Ostrittrum“ für kulturelle Zwecke genutzt. In Ostrittrum gibt es außerdem historische Bauernhöfe, das Naturdenkmal „Rittrumer Berge“ sowie den Wild- und Freizeitpark Ostrittrum.
Weitere sehenswerte denkmalgeschützte Gebäude u. a.:
- Hofanlage Rittrumer Kirchweg 1 vom Anfang des 19. Jh. mit der Müller vom Siel-Kate
- Hofanlage Im Sande, Fachwerkgebäude vom 19. Jahrhundert
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Rittrumer Kirchweg 2/4 Doppelheuerhaus als Zweiständer-Hallenhaus in Fachwerk von 1816, heute Heuerhaus Café
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Dorfring 35, Zweiständer-Hallenhaus in Fachwerk vom Endes des 18. Jahrhunderts
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Neerstedter Straße 1, Zweiständer-Hallenhaus in Fachwerk von 1787
- Püttenhus, Heideweg 3, als ehemaliger Fachwerk-Speicher von um 1870, 1935/36 versetzt, heute Heimathaus